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Games + Kunst: Paidia Institute
auf der transmediale 2012

Vom 31. Januar bis zum 05. Februar findet die transmediale in Berlin statt. Dabei handelt es sich um ein Festival, das mit einer Ausstellung, einem Symposium, Film- und Videoprogramm, Live-Performances und verschiedenen Publikationen Medienkunst in all ihren Facetten zelebriert. Eine Übersicht über das üppige Programm findet sich hier.


Auch Computerspiele sind als künstlerisches Material auf dem Festival vertreten. Das Kölner Paidia Institute zeigt einen Zyklus sich selbst spielender Computerspiele und sich selbst steuernder Apparate.


Die Kunstwerke des Paidia Institute sind sowohl im Haus der Kulturen der Welt als auch im Computerspielemuseum Berlin zu sehen. Die Vernissage im Computerspielemuseum findet am 29. Januar um 17:00 Uhr statt. Die transmediale wird am 31. Januar eröffnet. Auf diesem Flyer sind alle wichtigen Infos zu finden.


Die Künstler beschreiben ihre Arbeiten mit den Worten:

»Der Zyklus Paidia Laboratory: feedback untersucht Computerspiele als geschlossene Feedback-Systeme. In einer Reihe von künstlerischen Experimenten wird das Feedbackverhalten von Spielen erforscht, indem ihr In- und Output durch Modifikationen von Hard- und Software miteinander verschaltet wird. Die Experimente versuchen nicht die Bedienbarkeit der Mensch-Computer-Interaktionen von Games hervorzuheben, sondern deren Grenzen und medienspezifischen Merkmale aufzuzeigen.«


Die Künstler haben auch schon auf der Next Level Conference mit solcherlei geschlossenen Feedback-Systemen erfolgreich experimentiert. Ihr phänomenaler Kettenreaktionsapparat – die »Rube-Goldberg-Lauf-der-Dinge-Electronic-Circuit-Feedback-Machine« – , die sie während der Next Level II gebaut haben, habe ich hier ausführlich vorgestellt (s. auch das Video). Teile daraus – wie die Decathlon-spielende Roboterhand oder die sich selbst öffnenden und schließenden PlayStation 2-Schubladen – sind jetzt auch in Berlin ausgestellt.


Sich selbst spielende bzw. von Apparaten gesteuerte Computerspiele sind seit einiger Zeit ein Topos in der Medienkunst. Eines der ersten Beispiele stammt von Walter Langelaar, der in seiner Installation n0tb0t einen automatischen Joystick gebaut hat, der einen Shooter zu spielen scheint. Cory Arcangel hat für eine Ausstellung im Whitney-Museum Bowlingspiele so modifiziert, dass sie ständig nur Gossen werfen. Ein anderes Beispiel des Bastlers MrQuint15: Ein Roboter spielt das berüchtigte Game Desert Bus. Ziel des Spiels ist, einen Bus durch die Wüste von Tucson nach Las Vegas zu lenken. Das Spiel läuft dabei in Echtzeit ab, die virtuelle Fahrt dauert insgesamt acht Stunden. Schließlich ist Thomas Hawranke – Mitglied des Paidia Institutes – zu nennen, der 2008 eine Pflanze (!) dazu gebracht, einen Ego-Shooter zu bedienen.


Sich selbst steuernde Apparate haben gewiss eine längere Tradition: Eine solche Maschine stammt z.B. vom Begründer der Informationstheorie Claude Shannon: Seine »Ultimate Machine« (um 1952) möchte nur in Ruhe gelassen und macht dies, nachdem man sie angeschaltet hat, sehr deutlich, indem sie sich selbst wieder abschaltet (s. Video).


Mit Paidia Laboratory: feedback repräsentieren Jonas Hansen,Thomas HawrankeKarin Lingnau und  Lasse Scherffig das Paidia Institute.