5 Fragen an... Felix Raczkowski
Seit dem Wintersemester 2012 organisiert die Initiative Game Studies der Ruhr-Universität Bochum die Vortragsreihe »Thanks for Playing«. Auf der Next Level Conference 2014 spricht Felix Raczkowski, der für die Koordination der wissenschaftlichen Vorträge verantwortlich ist, aus eigener Erfahrung über die Gründung sowie Chancen und Risiken einer Initiative abseits des Curriculum.
Bitte stelle dich möglichst kurz vor:
Was machst du und wie bist du dazu gekommen?
Ich promoviere seit drei Jahren an der Ruhr-Universität Bochum im Fach Medienwissenschaft mit einem spielbezogenen Thema, das im akademischen Jargon den Game Studies zuzuordnen wäre. Dabei interessiere ich mich für die in den letzten Jahren immer mehr an Einfluss gewinnenden Bestrebungen, Spiele für außerspielerische Zwecke einzusetzen. Im Klartext meint das die Themenkomplexe von Serious Games bis hin zur Gamification, also beispielsweise die Frage danach, ob man mit Spielen Wissen vermitteln oder die Einstellung der Spielenden gegenüber einem Thema verändern kann, aber auch die Versuche, Spielmechanismen unter anderem in Unternehmen zur Mitarbeitermotivation einzusetzen. Mich interessiert dabei besonders, wie sich unsere Auffassung von Spielen und ihrem Potential im Kontext dieser Theorien verändert.
Was ist in deinen Augen das Besondere an digitalen Spielen?
Da muss ich als Medienwissenschaftler natürlich darauf verweisen, dass digitale Spiele ein besonders interessantes Medium darstellen. Das liegt einerseits an ihrer wechselvollen Technikgeschichte, die ja eng mit der des Computers verknüpft ist, aber auch an den schnellen Veränderungen, die das Medium auch mehr als 40 Jahre nach seinem Aufkommen noch durchläuft. Besonders faszinierend ist auch, dass digitale Spiele natürlich zum Spielen auffordern und man die unterschiedlichsten Zugänge der SpielerInnen zum Medium beobachten kann – vom Powergaming über Cheating und Exploiting bis hin zu Casual Play oder Let’s Plays und Backseat Gaming.
Wann bzw. in welchem Zusammenhang hast du selbst zuletzt gespielt –
unabhängig ob analog oder digital - und was hast du gespielt?
Zuletzt habe ich Dishonored abgeschlossen und ich bin regelmäßig in The Secret World zu finden, einem eher unbekannten MMO mit modernem Setting. Außerdem spiele ich ab und zu mit einer Gruppe von Freunden Brett- und Pen&Paper-Rollenspiele, da planen wir bald eine Kampagne des sehr empfehlenswerten Call of Cthulhu-Rollenspiels anzufangen.
Hast du eine liebste Spielfigur? Wenn ja, welche und aus welchem Grund?
Da gibt es einige, generell neige ich aber dazu, mit gut entworfenen Antagonisten zu sympathisieren, z.B. Sephiroth aus Final Fantasy VII oder GLaDOS aus Portal.
Bitte vervollständige den folgenden Satz:
Die Next Level Conference 2014 im Dortmunder U solltet ihr auf keinen Fall verpassen, weil...
... es sich um eine Veranstaltung handelt, die immer wieder erfolgreich die Vielfalt (digitaler) Spiele als Kulturphänomen ausstellt – von Medienkunst über wissenschaftliche Vorträge bis hin zu Einblicken in die Praxis des Entwickleralltags ist alles vertreten.