Der Körper als Kunstwerk, Street-Artists und lynchiansche Parodien
In den letzten Jahren sind deutliche Veränderungen im Bereich Ästhetik, Narration und Gameplay in digitalen Spielen zu vermerken. Immer mehr Games zeichnen sich durch besondere Kreativität aus und auch aus medienkulturwissenschaftlicher Sicht werden Spiele immer anspruchsvoller, indem beispielsweise Referenzen zu anderen Künsten gemacht werden.
Heute werden drei Spiele vorgestellt, die auf besondere Weise Bezug auf andere Künste nehmen oder künstlerisch aufbereitet sind.
Homo Machina
Das mobile 2D Explorations-Spiel »Homo Machina« wurde von Dr. Fritz Kahns (1888–1968) medizinischen Illustrationen inspiriert. Dr. Kahn war Gynäkologe und visualisierte den menschlichen Körper in einer für seine Zeit besonders expressive Weise. Dieses Design wurde im Spiel verarbeitet, sodass seine Vision des Körpers und der Wissenschaft in aufschlussreicher und spaßiger Manier weiterverfolgt wird. Im Spiel verwandelt sich der Körper in eine gigantische Fabrik, die von kleinen Arbeiter*innen bedient wird, um so den Körper funktionstüchtig zu machen. Spieler*innen bekommen so die Möglichkeit den Körper zu entdecken und diesen auch zu steuern.
»Homo Machina« wird im Laufe des Jahres veröffentlicht und wurde von Darjeeling, ARTE France, Feierabend! produziert.
Teaser HOMO MACHINA from darjeelingprod on Vimeo.
Vandals
Einmal Street-Art-Künstler*in in einer Metropole sein, das wäre doch mal was. In »Vandals« können Spielende genau dies aber selbst mal ausprobieren, doch natürlich wie auch im reellen Leben unter erschwerten Umständen, nämlichen lauernden Polizist*innen, Kameras und Wachhunden. Angehende Künstler*innen können in Städten wie Paris, New York, Berlin, Tokyo and Sao Paulo selbst kreativ werden und ihre Werke später auch mit anderen teilen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit 40 ikonische Künstler*innen zu entdecken, um zu erfahren, wie diese die urbane Kunstszene beeinflusst haben.
»Vandals« wurde von Cosmografik kreiert und von ARTE, EX NIHILO und Novelab produziert. Es ist bereits in den Appstores erhältlich.
David Lynch Teaches Typing
Die Lernsoftware »David Lynch Teaches Typing« ist eine Parodie von David Lynchs lynchianschen Stilmitteln. Das fünf-minütige Spiel führt, begeleitet durch ein Lynch-Imitation-Voiceover, in die Kunst des sauberen Tippens auf einer Tastatur ein.
Das Game wurde von Rhino Stew Productions produziert und ist auf der Seite des Spiels downloadbar.
Bilder + Quellen: Homo Machina, Vandals, David Lynch Teaches Typing