Zensur und Selbstzensur
Die deutsche Version von Wolfenstein II: The New Colossus
Was der Journalist Christian Schiffer bereits vor einigen Tagen bei BR (7. November), Deutschlandfunk (9. November) und Next Level (10. November) stark kritisierte und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, ebenfalls bei Twitter und auch Next Level kritisch kommentierte, kommt nun in weiteren Redaktionen an. Die deutsche Version von Wolfenstein II: The New Colossus tilgt den Antifaschismus, nennt Nazis nur noch »das Regime«, macht aus Adolf Hitler »Herrn Heiler«.
Die Originalversion fasst die Handlung so zusammen:
In der deutschen Version tauchen Nazis nicht mehr auf:
Während in den USA das Spiel im Zusammenhang mit der Alt-Right-Bewegung und deren Boykott thematisiert wird, beschäftigt hierzulande vielmehr das Thema Kunstfreiheit: »Der Grund für diese Änderungen ist der Paragraf 86 StGB, der verfassungsfeindliche Propaganda und Symbole verbietet. Erlaubt sind sie nur unter der Voraussetzung der Kunstfreiheit. Aber die gilt nicht für Computerspiele.« (Bovermann, SZ)
Auswahl der Pressereaktionen:
Süddeutsche Zeitung, 15. November 2017
Wolfenstein 2 – The New Colossus
Irgendwann ist auch mal genug mit Rechten geredet
Von Philipp Bovermann
taz, 14. November 2017
Ex-Antifaschistisches Spiel »Wolfenstein«
Heil Heiler!
Von Matthias Kreienbrink
SPIEGEL ONLINE, 10. November 2017
Fall »Wolfenstein II«
Warum Spielehersteller auf Nazi-Symbole verzichten
Von Dominik Schott
Deutschlandfunk, 9. November 2017
Wolfenstein 2
Wie ein Computerspiel deutsche Geschichte entsorgt
Von Christian Schiffer
BR | Bayern 2, 7. November 2017
Ein anti-faschistisches Spiel, das nicht anti-faschistisch sein darf
Wie das Spiel Wolfenstein 2 die deutsche Geschichte entsorgt
Von Christian Schiffer
Stern, 1.November 2017
»Wolfenstein II: The New Colossus«
Hitler ohne Hitler-Bart: Die absurde Zensur der Bundesprüfstelle
ohne Autorenangabe
Bilder: Bethesda, The Nerd Stash
via GRIMME-GAME