Spielsalon
2. Festival der Autorenspiele
27. November — 1. Dezember 2013, Kassel
Der SPIELSALON ist das Festival der Autorenspiele. Es präsentiert zum zweiten Mal in einer aktuellen Werkschau die künstlerische Entwicklung von Computerspielen. Neue deutsche und internationale Spiele können vom Publikum im Kasseler Kunstverein im Fridericianum sowie im Dock 4 Zwischendeck gespielt werden.
Eingerahmt wird die Ausstellung an den fünf Festivaltagen durch Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen mit internationalen Referenten aus Computerspielszene, Industrie, Wissenschaft und Kunst.
Veranstaltet wird der SPIELSALON von der Kunsthochschule Kassel und der Universität Kassel mit freundlicher Unterstützung durch seine Partner.
Die Philosophie des SPIELSALONS
Autorenspiele
Computerspiele etablieren sich als kreative Ausdrucksform. Immer häufiger bedienen sich Künstler dieses Mediums, um ihre Konzepte umzusetzen. Auf der anderen Seite öffnen sich professionelle Spieleentwickler für unkonventionelle Ideen. Damit entwickelt sich die Gamesproduktion - die schon jetzt der dynamischste Faktor der Kreativwirtschaft ist - nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ zu einem prägenden Bereich unserer Kultur.
Als Autorenspiel bezeichnen wir ein Computerspiel, auf dessen Herstellung der Autor oder Gestalter den entscheidenden Einfluss ausübt und dem man diese Produktionsweise auch ansieht. Autorenspiele zeichnen sich durch eine individuelle Handschrift und eine persönliche Sicht der Dinge aus. Die Interaktivität wird künstlerisch genutzt, um intelligente Kommunikation mit dem Spieler zu bewirken. Die gängigen Klischees der Games-Genres werden vermieden oder ironisch hinterfragt. Die Entwicklung eines Autorenspiels folgt nicht einem Businessplan, sondern einem künstlerischen Konzept. Der Spiele-Autor zielt nicht auf Mainstream und Kasse, sondern auf Innovation und Ausdruck. Gerade damit kann er auf einem Markt reüssieren, der von Standard-Produkten übersättigt ist.
Spielen und Darüber—Reden
Den spannenden Aufbruch eines zunächst wirtschaftlich und technologisch gepägten Mediums in die Sphären der Hochkultur reflektiert der SPIELSALON auf zwei Ebenen. Zum einen werden Computer-Games, die unsere Definition des Autorenspiels erfüllen, in spielbarer Form ausgestellt. Parallel gibt es eine Vortragsreihe, in der internationale Experten zu philosophischen, soziologischen, künstlerischen, technischen und wirtschaftlichen Aspekten des Themas referieren. Es geht ums Spielen und Darüber-Reden. Das Festival bietet Raum für einen fruchtbaren Austausch zwischen Studierenden, Künstlern, professionellen Spielentwicklern und dem Publikum.
Das Fridericianum unterstreicht als Veranstaltungsort die wachsende kulturelle Bedeutung der Spiele. Die historischen Räume bilden einen attraktiven und kommunikativen Rahmen. Sie unterstreichen die Grundidee des SPIELSALONs: die Diskussion über Computer-Games, das Medium dieses Jahrhunderts, wird in der Tradition des literarischen Salons vergangener Jahrhunderte gepflegt. Wir machen eine Pause von der Medienhektik, ziehen uns zurück in die ehrwürdigen Räume eines der ältesten europäischen Museen und besinnen uns auf die grundlegenden Qualitäten schöpferischer Erzeugnisse - Literatur, Malerei, Musik und Computerspiele.
Der SPIELSALON findet 2013 das zweite Mal statt. Er kann auf den Erfahrungen und auf der positiven Resonanz der ersten Ausgabe vom Juli 2011 aufbauen. So ist die zweite Ausgabe des SPIELSALONs noch wissenschaftlich fundierter und noch künstlerisch innovativer als ihre Vorgängerin - und damit attraktiver für das fachlich oder spielerisch interessierte Publikum.
Prof. Thomas Meyer-Hermann
Hier geht es zum SPIELSALON 2011.
Text + Bild: SPIELSALON