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Limbo – Nur schön?

Unter Fans von ästhetischen, anspruchsvollen Videospielen machten schon zu Beginn des Jahres Screenshots von Limbo die Runde und sorgten für Verzückung. Das Spiel besticht durch eine sehr interessante, scherenaschnittartige Optik die komplett in schwarzweiß gehalten ist. Entwickelt wurde das Spiel vom bislang sehr unbekannten, dänischen Independent-Studio Playdead.


Das Spiel ist seit dem 21.7.2010 für die Xbox 360 herunterladbar und mit rund 15 Euro im oberen Preissegment der downloadbaren Spiele platziert. Die Entwickler setzen ganz klar auf Minimalismus:

Optik und Story sind reduziert und sollen gerade deswegen ein maximales Spielvergnügen ermöglichen. Man erwacht als ein kleiner Junge mitten in den Wäldern und versucht, sich seinen Weg nach draußen zu bahnen. Hintergrundgeschichte gibt es nicht und so ist man mitten im Geschehen und muss sich in einer nebeligen Landschaft mit unterschiedlichsten Hindernissen auseinander setzen. Vom Spielablauf gleicht das Spiel einem einfachen 2D-Jump'n'Run, doch die Steuerung ist ebenso minimalistisch wie die fantastische, düstere Grafik. Anstatt wie in den meisten modernen Spielen mit unzähligen Tasten zu agieren, genügen wie zu guten Alten Gameboy-Zeiten zwei Tasten und das Steuerkreuz. Der Spieler hat die Möglichkeit, sich auf das absolut Notwendigste zu konzentrieren.


Das Niveau ist allerdings nicht ganz so einfach gehalten. Die Rätsel sind knifflig und zudem hat man stets die Tristesse im Nacken, die einem ein ganz besonderes Spielgefühl vermittelt. Trotz seiner comicartigen Grafik ist das Spiel nicht für Kinder geeignet: Die Darstellungen sind brutal und offensiv. Das Spiel kommt vollkommen ohne Zwischensequenzen, Erklärungen und Dialoge aus und dennoch bietet einem der 117 Megabyte große Datenzwerg unglaublich viel in seiner Film-Noir-geprägten Einfachheit. Immerhin bleiben einem jegliche Ladezeiten erspart und die unterbrechungslose Darstellung des Ablaufs, lässt einen völlig in die bedrohlich, melancholische und immer komplizierter werdende Monochromwelt eindringen, bis es zu einem fantastisch beeindruckendem Ende kommt. Obwohl das Spiel absolut von Trial and Error-Momenten lebt, ist es an keiner Stelle wirklich frustrierend und das ist der große Pluspunkt an dem etwa sechsstündigen »Spielspaß« dem man sich hingibt. Der Spieler wird geschult, genau zu überlegen und vor allem auch hinzuhören, denn die minimalistischen Soundeffekte, begleitet von einem natürlich minimalistischen Soundtrack, geben einem wichtige Hinweise auf die Strategie mit der man seine Umgebung angehen muss.


Das Spiel ist in jedem Fall ein virtuelles Kunstwerk, dessen Art und Weise jedoch nicht unbedingt jeden begeistern wird. Im Segment der runterladbaren Xbox 360 Spiele ist es in jedem Fall eine Perle und Ansehen lohnt sich. Aber es ist und bleibt eben doch eine Klasse für sich und ein Einzelgänger unter den Spielen.